Schlaflabor

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Ambulantes Schlaflabor am Marienhospital Osnabrück

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Unser Schlaflabor befindet sich seit 1996 auf der Station D3 des Marienhospital Osnabrück.

Gegründet von Herrn Dr. Roggenkamp wurde es in Zusammenarbeit mit Herrn Fischer über viele Jahre erfolgreich betrieben und erweitert.  

Auch heute diagnostizieren und behandeln wir dort nach aktuellen wissenschaftlichen Standards Erkrankungen des Schlafes.  

Schlafstörungen können unterschiedliche Gründe haben. Neben Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie) beklagen viele Patienten eine mehr- oder minder ausgeprägte Tagesschläfrigkeit trotz ausreichendem Nachtschlaf. Dieser wird durch nächtliche Atempausen bzw. Atemaussetzer empfindlich gestört, sodass der Schlaf nicht mehr erholsam ist. Diese als obstruktive Schlafapnoe bezeichnete schlafbezogene Atmungsstörung findet sich in der Bevölkerung häufig und ist einer der Schwerpunkte unserer Tätigkeit.

Der dynamische Vorgang des Schlafens ist gekennzeichnet durch einen Wechsel zwischen Ruhe und Aktivität, Spannung und Entspannung. Bei der obstruktiven Schlafapnoe erschlafft die Muskulatur des Schlundes und verlegt die oberen Luftwege mit der Folge wiederholter Atemaussetzer. Die daraus resultierenden Sauerstoffentsättigungen des Blutes führen zu einer Weckreaktion (Arousal) mit Aktivierung der Atemmuskulatur und nachfolgend gesteigerter Atmung.

Durch die Wiederholung der Atmungsstörungen und Änderungen der Schlaf- und Wachphasen während der Nacht wird die normale Schlafstruktur zerstört, es kommt zu einer Schlaffragmentierung mit Verlust der Erholungsfunktion. Gleichzeitig treten erhebliche thorakale Druckschwankungen mit Beeinträchtigung des Herz- Kreislaufsystems und deutlichen Sauerstoffabfällen auf.

Ermittelt werden Ereignisse im Schlaf, in denen der Atemfluss (Flow) und die Sauerstoffsättigung abfallen (Hypopnoen) oder kurzzeitig kein Atemfluss (Apnoe) vorhanden ist. Daraus wird der AHI Index ermittelt als Ereignisse von Apnoen und Hypopnoen pro Stunde Schlaf.

Schlafapnoepatienten haben erwiesenermaßen vermehrt Herz- / Kreislauferkrankungen. Teilweise werden diese Erkrankungen durch die schlafbezogene Atmungsstörung direkt verursacht. Es bestehen gehäuft eine Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und Schlaganfälle.

 

Zudem sind die Patienten häufig durch Störung der Schlaf-Wach- Regulation leistungsgemindert und durch Schläfrigkeit am Tage erhöht unfallgefährdet. Die Patienten haben nicht selten einen erheblichen Leidensdruck, weil sie durch Fehlen eines erholsamen Schlafes in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sind.

Die geschilderten Symptome zeigen sich jedoch nicht bei allen Menschen, sodass die Schlafapnoe teils viele Jahre unbemerkt bleibt.
Leitsymptom kann ein lautes und unregelmäßiges Schnarchen mit Atempausen sowie eine gesteigerte Tagesschläfrigkeit mit Einschlafneigung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit sein. Häufig besteht eine Schlafapnoe bei Patienten mit schwer einstellbarem Hypertonus und fehlender Nachtabsenkung, sowie bei Patienten mit KHK oder Vorhofflimmern.

Eine ambulante Screeninguntersuchung (Polygraphie), die zu Hause durchgeführt wird, kann den Hinweis auf eine Schlafapnoe erhärten. Wenn dieses Screening Auffälligkeiten zeigt, ist eine weitere Abklärung im Schlaflabor indiziert. Diese Messung, Polysomnographie genannt, erfolgt in aller Regel über 2 Nächte. Hier werden Hirnströme, Augenbewegungen, Beinbewegungen, EKG sowie Atemfluss, Sauerstoffsättigung, Schnarchlaute und Körperlage gleichzeitig aufgezeichnet.

Therapie

Die Therapie der Schlafapnoe hat das Ziel, die nächtliche Atmungsstörung mit ihren schädlichen Auswirkungen auf das Herz-, Kreislaufsystem zu beseitigen und die Leistungsfähigkeit der Patienten zu steigern.

In der Regel ist dafür die nächtliche nasale kontinuierliche Atemwegs- Überdruckbehandlung – nCPAP- erforderlich. Durch diese wird ein kontinuierlicher Gegendruck (pneumatische Schienung) erzeugt, der die oberen Luftwege bei Erschlaffung der Muskulatur im Schlaf offen hält.

Dadurch kann der Nachtschlaf und die Tagesschläfrigkeit erheblich gebessert werden. Das Risiko, aufgrund eines schlechten Schlafes Herz-Kreislauferkrankungen zu erleiden, wird gesenkt.

Unserer Erfahrung nach ist es nach einer ausreichenden Eingewöhnungszeit und guter schlafmedizinschen Betreuung in den meisten Fällen möglich eine CPAP Therapie erfolgreich durchzuführen.

Therapiealternativen

Gewichtsregulierende Maßnahmen: Übergewicht ist der bedeutendste Risikofaktor für die Entwicklung einer Schlafapnoe. Eine Gewichtsabnahme führt im Regelfall zur Reduktion von Schnarchen und zur Senkung des AHI.
Operationen im HNO-Bereich sind sind meist leichteren Fällen der Schlafapnoe vorbehalten und können und können beim HNO-Arzt abgeklärt werden.

Zahnschienen (Unterkieferprotrusionsschienen) kommen unter bestimmten Voraussetzungen für leichtere Fälle einer Schlafapnoe in Frage, sofern etablierte Therapiestrategien trotz qualifizierter schlafmedizinischer Betreuung nicht erfolgreich sind.

Rückenlageverhinderung: Bei bestimmten Formen der obstruktiven Schlafapnoe kann eine Rückenlageverhinderung eine geeignete Therapiestrategie darstellen.

Implantierbare Schrittmacher zur Innervation des Schlundnerven (Hypoglossusstimulation) – Die Implantation von Zungenschrittmachern ist eine Reserveoption bei symptomatischen Patienten, bei denen andere Therapieverfahren versagen oder nicht verträglich sind. Allerdings kommt ein solcher Schrittmacher meist nur für ausgewählte Patienten in Frage.